Es war ein historischer Tag,
der Südafrika grundlegend
veränderte: Vor 20 Jahren,
am 11. Februar 1990, trat
Nelson Mandela aus dem
Gefängnis. Die in der ganzen
Welt übertragenen Bilder
symbolisierten, dass das
rassistische
Apartheid-Regime seinem Ende
zuging.
Südafrika gedenkt heute,
Donnerstag, mit
Militärparaden und einem von
Präsident Jacob Zuma
angeführten Gedenkmarsch der
Freilassung Mandelas. Zu dem
Marsch werden zehntausende
Teilnehmer erwartet.
Vor 20 Jahren waren es eine
halbe Million Menschen, die
in Kapstadt ihren
Freiheitshelden empfingen.
"Es ist Zeit für Frieden.
Demokratie und Freiheit für
alle", rief Mandela bei
seiner Rede der
enthusiastischen Menge zu.
Der hochgebildete Jurist
sprach der Versöhnung das
Wort, obwohl ihn das
Apartheid-Regimes fast 28
Jahre ins Gefängnis gesteckt
hatte. Damit leitete er
Südafrikas friedlichen
Übergang von der Apartheid
zu einer auf Gleichheit
basierenden Demokratie ein.
Präsident Frederik Willem de
Klerk hatte Anfang Februar
1990 die Legalisierung von
Mandelas Partei, des ANC,
verkündet. Kurz darauf wurde
Mandela freigelassen. Das
Regime der seit 1948
herrschenden burischen
Nationalpartei war zuvor
durch Massenaufstände und
internationale
Wirtschaftssanktionen ins
Wanken geraten.
1994 folgten dann freie
Wahlen, aus denen der bis
heute regierende ANC als
überlegener Sieger
hervorging. Mandela war von
1994 bis 1999 der erste
schwarze Präsident
Südafrikas. Es gelang dem
charismatischen
Friedensnobelpreisträger,
eine zutiefst zerrissene
Gesellschaft auf einen Weg
der Versöhnung zu bringen.
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Nelson Mandela |
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Er predigte die
Zugehörigkeit zu einer
südafrikanischen Nation,
unabhängig von Hautfarbe
oder Herkunft. Damit legte
er den Grundstein für die
politische Stabilität, die
Südafrika trotz all seiner
Probleme wie Armut,
ausufernde Kriminalität oder
hohe Arbeitslosigkeit
besitzt.
Heute ist der
91-jährige Mandela sehr
gebrechlich und lebt
zurückgezogen in
Johannesburg. Das Jubiläum
seiner Freilassung feierte
er im kleinen Kreis mit
Verwandten und alten
Weggefährten. Die Teilnahme
am Gedenkmarsch hat er
abgesagt.
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