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Die Geschichte Südafrikas
in Kurzform

von der
Südafrikanischen Union
zur
Republik Südafrika
   
 

Man strebte nun die Vereinigung aller vier südafrikanischen Kolonien zu einer Union an. Dabei spielte eine gewisse Rolle auch die Tatsache, daß sich Spannungen zwischen Großbritannien und dem Deutschen Reich verschärft hatten. Man meinte, ein vereintes Südafrika bilde gegenüber den vermeintlichen Welt-herrschaftsplänen Kaiser Wilhelm II. und dem daraus sich ergebenden unvermeidbaren Krieg einen wichtigen Sicherheits-faktor des Britischen Empires. Am 11. Mai 1909 wurde dann das Gesetz zur vorgesehenen Verfassung der Südafrikanischen Union unterzeichnet und am 20. September 1909 durch Unterschrift König Eduard VII. genehmigt. Dieses trat sodann am 31. Mai 1910, dem Jahrestag des Friedens von Vereeniging, in Kraft.
 
In der Frage des Stimmrechts für Nicht-Weiße hatte es lange Diskussionen gegeben. Die britische Regierung signalisierte schließlich, daß ihr dieser Punkt egal wäre. Die dann getroffene Entscheidung, die den Nicht-Weißen das Wahlrecht vorenthielt, führte sodann zu Protestkundgebungen unter Farbigen und Schwarzen und zur Entstehung Nicht-Weißer politischer Organisationen. Die wichtigste sollte hierbei bald der 1912 gegründete "South African Native National Congress", ab 1923 "African National Congress" oder kurz ANC sein.

Bereits 1927 wurde ein "Gesetz gegen die Unmoral", welches den nichtehelichen Geschlechtsverkehr zwischen Schwarzen und Weißen untersagte, verabschiedet.
 
1949 wurde o.g. Gesetz durch das "Gesetz gegen Gemischtehen" verschärft. Somit waren auch Ehen zwischen Weißen und Schwarzen verboten.
 
1950 wurde das "Gesetz über die Gebietseinteilung für Bevölkerungsgruppen" erlassen, welches eine Ergänzung der Eingeborenen-Gesetze von 1913, 1923 und 1936 bildete und nun eine Einteilung des gesamten Landes in für einzelne Rassen bestimmte Regionen vornahm. Damit trat für die bereits praktizierte "kleine Apartheit", die gesellschaftliche Trennung, nun die räumliche Trennung, die "große Apartheit", ein.
 
 


 

 

1960 wurde der ANC und der PAC verboten. Diese operierten alsbald vom Ausland aus und bekannten sich inzwischen eindeutig zum Mittel der Gewalt und versuchten durch blutige Terroranschlägen in Südafrika Unruhe zu stiften. Diese Gruppen stellten jedoch keinerlei Gefahr für das innere Gefüge der Republik dar und wurden zudem von der Mehrheit der Nicht-Weißen Bevölkerung abgelehnt. Unterstützung erfuhren sie vornehmlich von den kommunistischen Ostblockstaaten.
 

1961, am 31. Mai, dem Nationalfeiertag (Gründung der Südafrikanischen Union) wurde nach einem Volksentscheid vom 5. Oktober 1960, die "Republik Südafrika" ausgerufen. Erster Staatspräsident wurde der ehemalige Generalgouverneur C.R. Swart.
 

Bereits in den 80er Jahren wurden viele Erleichterungen der Apartheit von der Südafrikanischen Regierung beschlossen:
Am 31.1.1986 spricht Präsident Botha von der Bereitschaft, den Schwarzen politische Vertretung auf höchster Ebene zu gewähren, was aber UDF und ANC ablehnten!
 

Am 7.3.1986 hebt die Regierung den verhängten Ausnahme-zustand auf.
Im April 1986 fällt die Rassentrennung in allen gastronomischen Einrichtungen und Hotels.
Am 23.4.1986 werden die Paßgesetze und Zuzugskontrollen der Schwarzen aufgehoben.
Am 23.5.1986 geht die südafrikanische Polizei erstmals gegen WEISSE Rassisten mit Tränengas in Pietersburg vor.
 

1986 im Herbst beschließen US-Senat und Repräsentanten-haus Sanktionen gegen Südafrika, um die Aufhebung der Apartheit zu erzwingen:
 

- Investionen amerikanischer Firmen werden verboten
- keine Darlehn dürfen Südafrika erteilt werden
- Einfuhr aus Südafrika von Uran, Stahl, Kohle, Textilien und
   landwirtschaftlichen Produkten werden verboten